Dienstag, 5. Oktober 2010

Privat

Auch wenn Eltern es nicht zugeben wollen, eigentlich haben sie doch meistens ein Lieblingskind. In meiner Familie gibt es zwei: meine große Schwester und meinen kleinen Bruder. Die Älteste und der Jüngste.
Früher habe ich sehr darunter gelitten, dass meine Schwester immer das tolle Beispiel war. Immer sollten wir uns an ihr orientieren und immer hat sie alles besser gemacht.
Doch dann zog sie aus und der Druck war auch weg.

Mittlerweile leide ich mehr unter der Bevorzugung meines kleinen Bruders. Naja, wirklich "klein" ist er nicht. 17 Jahre alt und, um ehrlich zu sein, ein echter Vollidiot.

Meine Mutter liebt ihn und verteidigt ihn, egal was er macht. Und eigentlich bin ich dran gewöhnt, aber trotzdem kotzt es mich richtig an.

Und dieses Mal bringt er das Faß wirklich zum Überlaufen.

Er hat sich beim Fußball das Bein ein wenig aufgeschrammt, wohl eine relativ große Wunde, aber nur oberflächlich. Naja, er ist dann auch eine totale Dramaqueen und hat da eine Riesensache draus gemacht.

Er lief hier mit Krücke rum. Da musste ich mir das Lachen echt verkneifen, vor allem, als er dann zwischendurch ganz normal, ohne humpeln, lief und seine Krücke vergessen hatte. Wenn man ihn dann drauf ansprach, hieß es nur von der Mutter: "Lass ihn!"

Heute auch wieder. Er drückt sie vor ALLEM, obwohl ich ihn jetzt schon mehrfach die Treppe hab hoch und runter RENNEN sehen. Und wenn ich zu meiner Mutter sage, dass er die Küche auch mit seinem "kaputten" Bein aufräumen kann, heißt es nur, dass es ja weh tun würde, so lange zu stehen.

Eigentlich ist das ja ganz witzig, aber mittlerweile möchte ich ihn nur noch erwürgen. Er lügt nur noch, simuliert Verletzungen, nur um nicht in die Schule zu müssen und 10 Stunden am Stück fernsehen kann.

Diese in Schutznehmerei kotzt mich so sehr an. Denn bei mir würde sie das nicht tun.

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